Matthias Mücke erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden in den letzten Tagen der DDR, in einer Subkultur der Jungen, der Außenseiter und der Intellektuellen in der authentischen Sprache der Zeit, die detailliert diese untergegangene Welt festhält.
Der Erzähler, der gerade eine Ausbildung als Maler macht, hält es nicht mehr aus in seinem spießigen Elternhaus in Pankow. Sein Sehnsuchtsort ist der Prenzlauer Berg mit seinen verfallenden Hinterhäusern, in denen die Bohème der DDR lebt. Er sucht einen Platz für sich in dieser Zeit des Umbruchs und mäandert zwischen verrückten Typen herum: dem Lebenskünstler Edmund, der schönen jungen Mutter Susanne und dem Punkmusiker Gurke, in dessen Kellerwohnung er unterkommen kann. Als Gurke eines Tages verschwindet, bricht die Realität in das Leben herein: Er hatte Ärger mit der Staatsmacht. Doch auch Susanne ist plötzlich verschwunden, dabei ging es mit der Liebe doch gerade erst los …
»Es ist ein großes Abenteuer, in dieser Geschichte durch das Erwachsenwerden seines Helden und den Prenzlauer Berg der 80er Jahre zu spazieren und manchmal auch zu stolpern. Melancholisch und doch nie sentimental.«
Marion Brasch
erscheint am 26. April 2023 | Spieldauer: 4:31 Stunden | ISBN (CD) 978-3-86847-630-9 | Preis (UVP): 20,– €
Auch als Download und im Streaming | ISBN (Download) 978-3-86847-625-5
Buchvorlage © by 2022 Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin
Das Buch ist im Verlagshaus Jacoby & Stuart erschienen und überall im Handel erhältlich.
»Es riecht nach Staub, Kohleofen und Abenteuer. Wir befinden uns im Ostberlin der 80er Jahre, die letzten Tage der DDR sind angebrochen – nur weiß das noch niemand. Der namenlose Ich-Erzähler in Matthias Mückes neuem Buch hält es nicht mehr aus in der Spießer-Welt von Pankow, mit ihren dekorierten Sofakissen und Sprelacart-Schrankwänden. Sein Sehnsuchtsort ist der Prenzlauer Berg, der auch Mücke, 1965 in Ostberlin geboren, magisch anzog. Fernweh ist ein bitter-süßes Gefühl. Wer die Frage ›Wie war das damals?‹ nicht mit Ostalgie-Kitsch oder Broschüren der Bundeszentrale für politische Bildung beantworten will, ist mit Matthias Mückes Buch bestens bedient.«
Nils Kahlefendt, MDR Kultur
»80er-Jahre-Revivals gibt es viele. Meist werden dabei die immer gleichen Ecken so penetrant ausgeweidet, bis diese implementierten Erinnerungen die Gehirnwindungen so penetrant verkleistern wie Prilblumen die Küchenkacheln der 70er. Matthias Mückes Rückblick hebt sich aus diesem Nostalgiepotpourri auf angenehme Weise ab und entwickelt – zumindest für Lesende aus dem Südwesten der alten BRD – eine verblüffende exotische Verführung, ohne dabei den gesamtdeutschen Kleinspießer-Common-Sense zu verlassen.«
Jürgen Reuß, Badische Zeitung
»Der Grafiker und Kunstpreis-Träger Matthias Mücke erzählt in seinem wunderbaren Roman ›Fernweh im Paradies‹ von einer Jugend im Prenzlauer Berg der 1980er-Jahre. Mit seinem neuen Buch, das vom Ton an Ulrich Plenzdorfs ›Die neuen Leiden des jungen W.‹ (1972) erinnert, konsolidiert er sich jetzt als Autor. Ein wohltuend normaler Roman, der den Mythos Prenzlauer Berg auf eine menschliche Ebene herunterbricht und mit Mückes naiv- realistischen Zeichnungen illustriert einen authentischen Blick in eine vergangene Zeit wirft. Es gab eben nicht nur die Szenegrößen und Stasispitzel, über die so viel geschrieben wurde, sondern auch jede Menge junge Kreative und Verweigerer, die kaum einer mehr kennt.«
Welf Grombacher, Märkische Oderzeitung
»Wenn wir von fremden Welten reden, die uns zur Begegnung mit uns selbst verhelfen, dann kann auch ›Fernweh im Paradies‹ nicht fehlen. Hier lässt […] Matthias Mücke eine Welt auferstehen, wie es sie schon lange nicht mehr gibt. Er entführt seine Leser*innen in den Prenzlauer Berg der 1980er Jahre [… und] lässt uns tief eintauchen in diese spezifisch ostdeutsche Parallelwelt, [… die] längst unwiederbringlich in der Vergangenheit versunken [ist]. ›Fernweh im Paradies‹ wirkt angesichts dessen wie ein Testament.«
Sylvia Mucke, Eselsohr
Matthias Mücke, geboren 1965 in Ostberlin, ist ausgebildeter Maler und Restaurator sowie freischaffender Künstler. Er arbeitet als freier Szenenbildner und Filmarchitekt für Film und Fernsehen. 2000 gründete er die Edition Mueckenschwarm mit originalgrafischen Büchern. 2009 wurde er von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet, 2013 erhielt er den Brandenburgischen Kunstpreis und 2015 den Nordhäuser Grafikpreis.
Stefan Kaminsky, geboren 1977 in Berlin, ist ausgebildeter Schauspieler und war unter anderem an den Schauspielhäusern in Leipzig, Düsseldorf und Wiesbaden engagiert. Neben seiner Arbeit auf der Bühne ist er für Film und Fernsehen sowie als Sprecher für Synchron, Hörbuch und Hörfunk tätig.