Matthias Mücke: „Fernweh im Paradies“

gesprochen von Stefan Kaminsky, Musik und Sounddesign: Mark Badur

Matthias Mücke erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden in den letzten Tagen der DDR, in einer Subkultur der Jungen, der Außenseiter und der Intellektuellen in der authentischen Sprache der Zeit, die detailliert diese untergegangene Welt festhält.

 

Der Erzähler, der gerade eine Ausbildung als Maler macht, hält es nicht mehr aus in seinem spießigen Elternhaus in Pankow. Sein Sehnsuchtsort ist der Prenzlauer Berg mit seinen verfallenden Hinterhäusern, in denen die Bohème der DDR lebt. Er sucht einen Platz für sich in dieser Zeit des Umbruchs und mäandert zwischen verrückten Typen herum: dem Lebenskünstler Edmund, der schönen jungen Mutter Susanne und dem Punkmusiker Gurke, in dessen Kellerwohnung er unterkommen kann. Als Gurke eines Tages verschwindet, bricht die Realität in das Leben herein: Er hatte Ärger mit der Staatsmacht. Doch auch Susanne ist plötzlich verschwunden, dabei ging es mit der Liebe doch gerade erst los …

 

»Es ist ein großes Abenteuer, in dieser Geschichte durch das Erwachsenwerden seines Helden und den Prenzlauer Berg der 80er Jahre zu spazieren und manchmal auch zu stolpern. Melancholisch und doch nie sentimental.«

Marion Brasch

 

»... ein Panorama von der jungen Subkultur am Prenzlauer Berg der Achtzigerjahre, an die zu erinnern sich lohnt. Unter den vielen Erben von Ulrich Plenzdorfs ‚Werther' Edgar Wibeau ist der Schöpfer dieses brüchigen Paradieses doch eine ganz eigene Stimme.«

Alexander Košenina


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erschienen am 26. April 2023 | Spieldauer: 4:30 Stunden | ISBN (CD) 978-3-86847-630-9  | Preis (UVP): 20, €
Auch als Download und im Streaming | ISBN (Download) 978-3-86847-625-5

 

Buchvorlage © by 2022 Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin


Das Buch

Das Buch ist im Verlagshaus Jacoby & Stuart erschienen und überall im Handel erhältlich.

  • Hardcover mit zahlreichen, teils doppelseitigen Illustrationen
  • 208 Seiten
  • ISBN 978-3-96428-150-0
  • 22,– €

Stimmen zum Hörbuch

„Mücke ist ein launiger Plauderer, dem mit Stefan Kaminsky ein passender Interpret zur Seite steht. Erstens hat Kaminsky den erforderlichen jugendlich-frechen Ton, zweitens kann er berlinern, drittens ist er ein erfolgreicher Hörbuchsprecher und Schauspieler, weit über Soko Leipzig hinaus. Er sorgt dafür, dass während der viereinhalb Stunden Spieldauer nie Langeweile aufkommt. Die vielen Grafiken der Buchausgabe, die voriges Jahr bei Jacoby & Stuart erschienen ist, entgehen den Hörenden zwar, dafür werden sie entschädigt durch O-Ton Ost nebst Musik und Geräuschen der Zeit. ... So entsteht ein Panorama von der jungen Subkultur am Prenzlauer Berg der Achtzigerjahre, an die zu erinnern sich lohnt. Unter den vielen Erben von Ulrich Plenzdorfs ‚Werther' Edgar Wibeau ist der Schöpfer dieses brüchigen Paradieses doch eine ganz eigene Stimme.“

Alexander Košenina, für die FAZ am 19. Juni 2023

 

„Die Welt dieses Icherzählers ist eine sehr fragile. Ausbrechen, Protest, jugendlicher Leichtsinn sind nur in einem gewissen Rahmen möglich, den Autor Matthias Mücke so schildert, wie er ihn selbst erlebt hat: als gegeben, aber nicht als selbstverständlich ... Matthias Mücke erzählt das einfühlsam und ohne zu werten. Fernweh im Paradies ist durch das Sounddesign und die Musik von Mark Badur eine inszenierte Lesung ... Vor allem die Musik ist hier wichtig: von experimentellen Celloklängen über Punk bis zu melancholischer Klaviermusik ist alles dabei. Sprecher Stefan Kaminsky verkörpert den Text mit großer Spielfreude ... gleichzeitig erinnert er genau an das Lebensgefühl eines Siebzehnjährigen, der auf der Suche ist, nach dem richtigen Platz in seiner Welt.“

Leonie Berger, für den SWR2 am 9. Juni 2023

 

„Zunächst möchte ich betonen wie gut dieses Hörbuch gesprochen ist. Die unterschiedlichen Personen erhalten eine Tiefe und Lebendigkeit, die das Anhören zum Vergnügen macht. Die Geschichte befasst sich mit dem Erwachsenwerden in der vor dem Zusammenbruch stehenden DDR, was den handelnden Personen natürlich nicht klar sein kann. Es ist eine Mischung aus einer typischen Coming of Age Geschichte und einem historischen Abbild dieser Zeit. Dabei werden unterschiedliche Themen wie die erste große Liebe, unglückliche Liebe, Freundschaft. Beziehung zum Elternhaus und auch Homosexualität angeschnitten.“

Monique am 14. Mai 2023, Lehrende in der Erwachsenenbildung via NetGalley

Stimmen zum Buch

»Es riecht nach Staub, Kohleofen und Abenteuer. Wir befinden uns im Ostberlin der 80er Jahre, die letzten Tage der DDR sind angebrochen – nur weiß das noch niemand. Der namenlose Ich-Erzähler in Matthias Mückes neuem Buch hält es nicht mehr aus in der Spießer-Welt von Pankow, mit ihren dekorierten Sofakissen und Sprelacart-Schrankwänden. Sein Sehnsuchtsort ist der Prenzlauer Berg, der auch Mücke, 1965 in Ostberlin geboren, magisch anzog. Fernweh ist ein bitter-süßes Gefühl. Wer die Frage ›Wie war das damals?‹ nicht mit Ostalgie-Kitsch oder Broschüren der Bundeszentrale für politische Bildung beantworten will, ist mit Matthias Mückes Buch bestens bedient.«

Nils Kahlefendt, MDR Kultur

 

»80er-Jahre-Revivals gibt es viele. Meist werden dabei die immer gleichen Ecken so penetrant ausgeweidet, bis diese implementierten Erinnerungen die Gehirnwindungen so penetrant verkleistern wie Prilblumen die Küchenkacheln der 70er. Matthias Mückes Rückblick hebt sich aus diesem Nostalgiepotpourri auf angenehme Weise ab und entwickelt – zumindest für Lesende aus dem Südwesten der alten BRD – eine verblüffende exotische Verführung, ohne dabei den gesamtdeutschen Kleinspießer-Common-Sense zu verlassen.«

Jürgen Reuß, Badische Zeitung

 

»Der Grafiker und Kunstpreis-Träger Matthias Mücke erzählt in seinem wunderbaren Roman ›Fernweh im Paradies‹ von einer Jugend im Prenzlauer Berg der 1980er-Jahre. Mit seinem neuen Buch, das vom Ton an Ulrich Plenzdorfs ›Die neuen Leiden des jungen W.‹ (1972) erinnert, konsolidiert er sich jetzt als Autor. Ein wohltuend normaler Roman, der den Mythos Prenzlauer Berg auf eine menschliche Ebene herunterbricht und mit Mückes naiv- realistischen Zeichnungen illustriert einen authentischen Blick in eine vergangene Zeit wirft. Es gab eben nicht nur die Szenegrößen und Stasispitzel, über die so viel geschrieben wurde, sondern auch jede Menge junge Kreative und Verweigerer, die kaum einer mehr kennt.«

Welf Grombacher, Märkische Oderzeitung

 

»Wenn wir von fremden Welten reden, die uns zur Begegnung mit uns selbst verhelfen, dann kann auch ›Fernweh im Paradies‹ nicht fehlen. Hier lässt […] Matthias Mücke eine Welt auferstehen, wie es sie schon lange nicht mehr gibt. Er entführt seine Leser*innen in den Prenzlauer Berg der 1980er Jahre [… und] lässt uns tief eintauchen in diese spezifisch ostdeutsche Parallelwelt, [… die] längst unwiederbringlich in der Vergangenheit versunken [ist]. ›Fernweh im Paradies‹ wirkt angesichts dessen wie ein Testament.«

Sylvia Mucke, Eselsohr


Der Autor

Fotografin: Saskia Richter
Fotografin: Saskia Richter

Matthias Mücke, geboren 1965 in Ostberlin, ist ausgebildeter Maler und Restaurator sowie freischaffender Künstler. Er arbeitet als freier Szenenbildner und Filmarchitekt für Film und Fernsehen. 2000 gründete er die Edition Mueckenschwarm mit originalgrafischen Büchern. 2009 wurde er von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet, 2013 erhielt er den Brandenburgischen Kunstpreis und 2015 den Nordhäuser Grafikpreis.

Der Sprecher

Fotograf: André Röhner
Fotograf: André Röhner

Stefan Kaminsky, geboren 1977 in Berlin, ist ausgebildeter Schauspieler und war unter anderem an den Schauspielhäusern in Leipzig, Düsseldorf und Wiesbaden engagiert. Neben seiner Arbeit auf der Bühne ist er für Film und Fernsehen sowie als Sprecher für Synchron, Hörbuch und Hörfunk tätig.