Franz Hessel

Spazieren in Berlin

Sebastian Weber und Composers' Orchestra Berlin

Als aufmerksamer Beobachter schlendert Franz Hessel durch das lärmende Berlin der 1920er-Jahre und zeichnet das Bild einer pulsierenden Metropole. Der Regisseur Moritz von Rappard hat diese Momentaufnahmen in eine Reihe von Jazz-Kompositionen eingebettet: 10 Mitglieder des Composers Orchestra Berlin machen den Rhythmus der Stadt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hörbar.

 

"Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschengesichter, Auslagen, Schaufenster, Caféterrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu lauter gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze und Seiten eines immer neuen Buches ergeben." (Franz Hessel)

Spazieren in Berlin

 

ISBN: 978-3-86847-181-6

1 CD | 53 Minuten

 

14,90 €

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Sebastian Weber bei der Aufnahme
Sebastian Weber bei der Aufnahme
Fast 100 Jahre nach Erscheinen von "Spazieren in Berlin", wirken die Beobachtungen von Franz Hessel erstaunlich aktuell. Auch wenn Schupo, Leierkasten und Gummikavaliere mittlerweile anders heißen, das große Bild zeigt sich höchst gegenwärtig: Bereits 1929 ist Berlin eine große Baustelle, eine Stadt, "die immer unterwegs ist, immer im Begriff, anders zu werden" und das Nachtleben zwischen Alexanderplatz und Zoo längst legendär. 
 
10 Mitglieder des Composers Orchestra Berlin machen in ihren denkbar unterschiedlichen Stücken den Rhythmus der Stadt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hörbar. Ihre Jazz-Kompositionen treffen nicht nur den Ton der 20er Jahre, sondern haben auch die Frische, mit einem Taktwechsel in die Gegenwart zu springen. Komponisten, Spieler und Sprecher begegneten sich erstmals bei den Aufnahmen im Studio und fanden im Prozess zu einer Lebendigkeit, die "Spazieren in Berlin" auch heute noch und immer wieder zu einem Erlebnis macht.

Mitwirkende

Sprecher: Sebastian Weber
Kompositionen: Composers' Orchestra Berlin (Tian Korthals, Hazel Leach, Martin Klenk, Olaf Hollmann, Christian Ugurel, Ruth Schepers, Dirk Strakhof, Horst Nonnenmacher, Tom Dayan, Susanne Paul)
 
Musiker: Raphael Armin (Geige), Nikolaus Neuser (Trompete), Meike Goosmann (Saxophon, Klarinette), Dirk Strakhof (Bass), Horst Nonnenmacher (Bass), Susanne Paul (Cello), Martin Klenk (Cello), Tom Dayan (Schlagzeug)

Regie, Konzeption und Textbearbeitung: Moritz von Rappard
Regieassistenz: Johanna Steiner
Ton und Technik: Peter Avar, Venke Decker

Eine Produktion des rbb 2013
Dramaturgie und Redaktion: Regine Ahrem

Pressestimmen

"Eine Sprecherleistung, die auch den kessen Jahrmarktbudenton nicht verschmäht und mit kleinen Unebenheiten der Artikulation unsere Sympathie gewinnt. Und ein geglückter Versuch des Installationskünstlers Moritz von Rappard, dem Klassiker der Berliner 'Roaring Twenties' durch einen selbstbewussten Umgang mit Sprache und Klang neues Leben zu geben."

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Juli 2014

 

"Spazieren in Berlin ist ein Kleinod, bei dem man mit jedem neuen Hören auch immer wieder Neues entdeckt. Auch wenn Schupos und Leierkastenmänner ausgestorben sind. Das Berliner Lebensgefühl scheint erstaunlich zeitlos. Es ist diese Mischung aus rauschhaftem Zukunftsversprechen ..."

Deutschlandradio Kultur, 8.07.2014

 

"Das Ergebnis ist unglaublich dicht, stimmungsvoll, jede Geschichte bekommt ihre eigene Klangfarbe, ihren Rhythmus. Sebastian Weber nimmt sich zurück, lässt Franz Hessels Texte wirken, er folgt dem Erzähler staunend, fasziniert, erschreckt auf seinen Spaziergängen, und es entstehen grandiose Hör-Momente. Diese CD ist ein Glücksfall!"

Hörbuch der Woche bei WDR 5 Bücher, 19.04.2014

 

"Das „Bilderbuch in Worten“ wird zum Klingen gebracht, zu einem Bilderbuch zum Hören. Besonders eindrucksvoll gelingt das Zusammenspiel von Musik und Sprache in den Passagen zur Berliner Arbeitswelt, in denen Hessel industrielle Abläufe detailliert-poetisch darstellt ... Hessels unaufdringliche Sprachmacht stellt ihrem Interpreten eine besondere Aufgabe. Der Schauspieler Sebastian Weber schafft es, den Kontrast zwischen der dichterischen Formulierungskunst und dem zurückhaltenden Gestus zu erhalten ..."

Der Tagesspiegel, 14.04.2014

 

"Es entsteht eine mal jazzig-coole, mal verspielt-abenteuerlustige Atmosphäre, die Lust darauf macht, mit der CD auf den Ohren durch Berlin zu laufen und zu schauen, was sich in der Zwischenzeit verändert hat - oder was gleich geblieben ist." 

Hörbuch der Woche bei rbb radioeins, 06.04.2014 

"... Sebastian Webers mit großstädtischer Nervosität aufgeladener ... Vortrag und die nah am Text komponierte Musik tragen das ihre dazu bei, diesen ... literarischen Spaziergang zu einem Hörvergnügen zu machen - zu einer Einladung, auch selbst durch die Stadt zu flanieren."

BR b5 aktuell, 20. März 2014